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Koerpersprache in der Kommunikation

Körpersprache wird überschätzt

Das ist ein harter Schlag für alle Körpersprache-Experten und wichtig für jeden Verhandler:

Die Interpretierbarkeit von Körpersprache in der Kommunikation wird überschätzt.

Dies ist das wesentliche Ergebnis einer Meta-Studie dreier amerikanischer Universitäten, auf die das Magazin ManagerSeminare hinweist.

Dabei wird auf ein paar wesentliche Themen hingewiesen:

Wir versuchen immer wieder Körpersprache zu entschlüsseln, und in Sprache, also gängiges Vokabular zu übersetzen. Das klassische Beispiel: Vor dem Körper verschränkte Arme bedeuten, dass mein Gegenüber verschlossen bzw. meinen Vorschlägen gegenüber ablehnend ist.

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die körpersprachliche Ausdrucksweise eines Menschen aufgrund vieler individueller Faktoren nicht verallgemeinert werden kann. Geschlecht, eigens gesetzter Ziele und kultureller Hintergrund können beispielsweise einen echten Unterschied machen.

Aus meiner Sicht wäre also körpersprachlicher Ausdruck höchstens im Sinne eines Stereotyps nutzbar.

Ein weiteres Ergebnis der Studie bezieht sich auf die Ablesbarkeit der empfundenen Emotionen eines Menschen an seinem Gesichtsausdruck. Es widerspricht der häufig zu lesenden Lehrmeinung, dass es zu jeder Emotion einen weltweit gültigen Ausdruck gäbe, der klar zuzuordnen ist.

Dies wurde ja bereits von Lisa Feldman Barrett in ihrem Buch „How Emotions Are Made: The Secret Life oft he Brain“ („Wie Gefühle entstehen“) eindrücklich dargelegt.

Letztlich wirft das noch ein anderes Licht auf das Thema Wahrheit, Bluffs und Lügen in Verhandlungen und anderer Kommunikation:

Die häufige Annahme, durch die Interpretation von nonverbalen Signalen Unwahrheiten erkennen zu können, erscheint wenig realistisch.

Dies kann ich jedenfalls empirisch aus einer Reihe von Übungen in diversen Trainings und Workshops bestätigen: Die Körpersprache – und da beziehe ich Augenzugangshinweise gleich ein – gibt keine verlässliche Aussage zum Wahrheitsgehalt des Gesagten.

Was ist Deine Sicht zu nonverbalen Signalen in der Kommunikation?
Schreib mir gerne eine E-Mail dazu oder kommentiere meinen Beitrag auf LinkedIn.

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